Unsere Kirche von Innen

Der Taufstein

Der Taufstein unserer Kirche gehört zu nach Ansicht von Fachleuten zu den schönsten erhaltenen Taufsteinen der ehemaligen Rheinprovinz. Es handelt sich dabei um einen an sich romanischen Taufstein, jedoch ist sein oberer Rand von gotischem Blattwerkfries umzogen. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurde er aus Siebengebirgstrachyt geschaffen.

Das „Taufhäuschen“

Heute nennen wir es das „Taufhäuschen“, ursprünglich stellte es jedoch ein hölzernes, gotisches Zimborium dar. Ein Zimborium ist ein von Säulen getragener Überbau über einem Grabmal, Altar, o. Ä. Es handelt sich um das einzige Zimborium dieser Art, das im Oberbergischen erhalten ist. Auch im übrigen Rheinland gibt es nur wenige vergleichbare Stücke.

Vermutlich wurde es im späten 15. Jahrhundert oder frühen 16. Jahrhundert erschaffen und von einem Gemeindeglied gestiftet, das hoffte, sich so ein gnädiges Urteil im Jüngsten Gericht erkaufen zu können – ähnlich dem damals üblichen Ablasshandel. Als die Reformation Einzug erhielt, änderte sich auch die Volksfrömmigkeit. „Allein aus Glaube durch Gnade“ heißt es bei Martin Luther. Gerettet werden wir im Gericht nicht durch den Kauf von Ablassbriefen oder die Stiftung von Altären, Kirchenfenstern oder Zimborien, sondern durch unseren Glauben.
Und so verschwand das Zimborium in den 1530er oder frühen 1540er Jahren aus der Kirche. Vermutlich stand es lange im Freien unter einem provisorischen Dach. Im Bodenbereich finden sich Verrottungsspuren und Restaurierungsarbeiten. Experten kommen zur Vermutung, dass das Zimborium etwa 40 Jahre draußen stand, wo es von unten Feuchtigkeit ausgesetzt war.

Im Jahr 1580 verwandelte der Reformator Gummersbachs Vikar Heinrich Gervershagen das Zimborium in ein Taufhäuschen und brachte es wieder in die Kirche zurück.
Er ließ es mit der Inschrift „Henricus Gervershagen, Vicarius et Sacellanus huius Ecclesiae 1580“ (Heinrich Gervershagen, Vikar und Kaplan dieser Kirche 1580) versehen und einige Bibelverse an den Giebeln eingravieren. So heißt es mit Verweis auf Ps 55,23: „Jhesus Christus ist allein min Gerechteket, Leben und ewige Selikeit. Wirf din Anligen auf Got, dinen Heren, der wirt dich wol ernerren.“ Außerdem finden sich die Verse Röm 8,31b, Apg 4,12 und Hes 33,11 im Holz vermerkt.
Bis 1964 stand der Taufstein im Taufhäuschen, jedoch wurde es bei den Renovierungen entfernt. 1984 wurde es durch Pfarrer Becker restauriert und wieder aufgestellt.

Die Prinzipalstücke (Altar, Kanzel, Orgel)

Altar und Kanzel unserer Kirche stammen aus dem Jahr 1721. Damals wurden sie im Stil des bergischen Barocks übereinander errichtet. 1784 wurde die bis heute erhaltene Orgelbühne darüber ergänzt.

Hier zeigt sich das lutherische Bekenntnis der Gemeinde: Das Sakrament (Altar), die Verkündigung (Kanzel) und der Lobgesang (Orgel) stehen an hervor-gehobener Stelle vor der Gemeinde.

Im Jahr 1967 wurde der Altar erneuert sowie die Farbe der Prinzipal-stücke überarbeitet, sodass nun die Farben Rot und Gold dominieren.

Die bedeutende Orgel der Gebrüder Kleine wurde im 1983 durch eine hochwertige Orgel der Firma Karl Schucke mit 28 Registern und 1900 Pfeifen ersetzt.

Im Jahr 1967 wurde der Altar erneuert sowie die Farbe der Prinzipalstücke überarbeitet, sodass nun die Farben Rot und Gold dominieren.
Die bedeutende Orgel der Gebrüder Kleine wurde im 1983 durch eine hochwertige Orgel der Firma Karl Schucke mit 28 Registern und 1900 Pfeifen ersetzt.

Das dreigliedrige Prinzipaltück verleiht dem Innenraum der Kirche einen besonderen Akzent – obwohl es den Chorraum verdeckt.

Die Glocken

„Posaune Gottes“ war der Name der über 2 Tonnen schweren Glocke, die im Jahr 1574 für die Gummersbacher Kirche gegossen wurde. Sie zerbarst jedoch nach einigen hundert Jahren.

1823 wurde sie durch die „Sturmglocke“ ersetzt, die dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer fiel: Wie so viele andere Glocken wurde sie zu Rüstungszwecken eingeschmolzen. Erst am 3. Juni 1979, dem Pfingssonntag wurde sie ersetzt. Die „Ewigkeitsglocke“ wurde neu gegossen und wiegt 2016 kg. Ihren Namen erhielt sie aufgrund der Inschrift aus Offb. 1,17f: „Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit.“

Bereits 1766 wurde die „Posaune Gottes“ um drei weitere, jedoch kleinere Glocken ergänzt: Eine Morgen-, eine Mittags- und eine Abendglocke.