Andacht: Der Weg, der vor uns liegt
„Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.“ (Lukas 18,31) Eine Andacht von Pfarrer Jurij Lange
Liebe Leserin, lieber Leser, sicher haben Sie es auch schon verspürt, oder?
Dieses Bedürfnis nach Klarheit. Die Sehnsucht danach, sich endlich wieder auf irgendetwas sicher einstellen zu können und einen echten Hoffnungsschimmer im Horizont zu sehen. Denn seit Wochen und Monaten führen wir ja nun schon ein Leben unter Vorbehalt. Immer wieder haben wir erleben müssen, wie unsere Pläne und Vorhaben – mitunter von heute auf morgen – von den Entwicklungen zunichte gemacht wurden. Wohin der Weg uns führt und wie er verlaufen wird, das war und ist so oft nicht klar. Wir gehen und wissen nicht, wohin.
Und doch tappen wir nicht einfach ziel- und hoffnungslos im Dunkeln umher. Unser Weg ist keineswegs so unklar und unsicher, wie es uns vielleicht erscheint. Denn allen Vorbehalten, Virusmutationen und Pandemieentwicklungen zum Trotz sind das Ziel und auch der Weg dorthin klar! Der Wochenspruch erinnert uns daran, wenn er sagt: „Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.“ (Lukas 18,31)
Mit ihm, Jesus Christus, werden wir in den kommenden Wochen hinaufgehen nach Jerusalem, Ostern entgegen: vom Dunkel zum Licht, von der Angst zum Trost, vom Tode zum Leben. Wir werden lesen und hören von den Geschehnissen seiner Passion und Auferstehung. Vielleicht werden wir fasten und in einigen Bereichen etwas kürzer treten, um uns auszurichten ganz auf Christus.
Und schließlich werden wir Ostern erreichen. Das große Ziel, an dem wir einstimmen werden in den weltweiten Jubel, der Jesu Auferstehung verkündet und den Sieg des Lebens über den Tod feiert.
Das, lieber Leser, liebe Leserin, ist der Weg, der vor uns liegt. Das ist das Ziel, dem wir entgegengehen. Mit jedem Schritt. Komme, was wolle.
Wo wir uns in den nächsten Wochen mit Christus auf den Weg machen, werden wir deshalb auch heraustreten aus der Kurzatmigkeit, Problemtrance und Unsicherheit der Pandemie, mit all ihren Fragen und Herausforderungen. Wir werden die Freiheit, Kraft und Klarheit finden, die wir jetzt sooft vermissen, weil unser Blick auf das Versprechen Gottes in Christus gerichtet ist, das fest steht und stehen bleibt: Ostern. Den Sieg des Trostes über alle Trauer, den Sieg der Hoffnung über alle Angst, den Sieg des Lebens über allen Tod. Den Sieg Jesu, der auch unser Sieg ist.
Einen gesegneten Weg „hinauf nach Jerusalem“ wünscht Ihnen
Ihr Jurij Lange
Kirchengemeinde Rosbach