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Pogromgedenken am 8.11.,18 Uhr,Simonsplatz

Vor 87 Jahren brannten die Synagogen

Gedenkveranstaltung an die Reichsprogromnacht in Gummersbach

Es ist in diesem Jahr 87 Jahre her, als in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938, der sogenannten Reichspogromnacht, in Deutschland jüdische Gotteshäuser absichtlich und aus einer tief empfundenen Ablehnung gegen alles Jüdische durch nationalsozialistische Brandstifter angezündet wurden. In dieser Nacht begannen im nationalsozialistischen Deutschland direkte und gezielte Gewaltaktionen als Progrom gegen die jüdische Bevölkerung. Sie waren der Beginn einer systematischen Verfolgung und markieren den Anfang der Vernichtung des deutschen und europäischen Judentums. In dieser sogenannte „Reichspogromnacht“ wurden jüdische Geschäfte geplündert und zerstört, Synagogen wurden niedergebrannt. Die Polizei griff nicht ein und nur wenige Menschen trauten sich, ihren jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern zu helfen. In dieser Nacht starben mehr als tausend jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger. 30.000 Menschen wurden verhaftet und verschleppt.

Aus diesem Anlass laden auch in diesem Jahr in ökumenischer Verbundenheit die Evangelische Kirchengemeinde Gummersbach und die Katholische Kirche in Oberberg Mitte/Engelskirchen wieder zu einer Gedenkveranstaltung und christlichen Andacht ein. In diesem Jahr unter dem Leitgedanken: „87 Jahre Reichsprogromnacht, Christinnen und Christen gedenken dem Gestern und erinnern an das heute – wider die Gleichgültigkeit!“

Ausgehend von dem Gedenken an die schrecklichen Ereignisse vor 87 Jahren und die Opfer, die es auch in Gummersbach gab, geht es bei diesem christlichen Gedenken stets auch um eine verantwortungsbewusste Haltung für die Gestaltung unserer Gegenwart und Zukunft, hier und heute. Wir beginnen mit dem Gedenken am Samstag, den 08. November 2025 um 18.00 Uhr auf dem Simonsplatz in Gummersbach und setzen dies fort, indem wir gemeinsam von dort aus in die evangelische Stadtkirche gehen. Hier wollen wir gemeinsam mit allen Christinnen und Christen und denen, die sich uns und unserem Anliegen verbunden fühlen den Blick auf das werfen, was uns bis heute und vielleicht auch gerade heute erschüttert und stumm macht oder uns umtreibt und nicht schweigen lässt. Wir wollen all dies gemeinsam vor Gott tragen.

Alle Frauen und Männer, junge und ältere Menschen, gleich welchen Bekenntnisses oder Glaubens, die gemeinsam mit uns der Vergangenheit gedenken wollen und gemeinsam für eine verantwortungsbewusste Gegenwart und Zukunft sich in Gottes Namen versammeln wollen, sind herzlich eingeladen.