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Andacht: Sorgenvögel

Die Wochenandacht kommt von Pfarrerin Gabriele Bach aus Ründeroth

Andacht in Corona-Zeiten – das fällt mir gerade ziemlich schwer. Mir ist eigentlich nicht nach Andacht zumute. Eher sorge ich mich, ob eine zweite Ansteckungswelle kommt, ob die Schule meines Sohnes weiter Präsenzunterricht anbieten kann, ob ich in Quarantäne muss, ob im Krankenhaus die Grünen Damen und Herren wiederkommen, wenn sie wiederkommen dürfen, ob die Situation in den Heimen weiter so angespannt bleibt, ob unsere Kirchen noch leerer werden nach Corona, ob der Impfstoff irgendwann gefunden wird, ob die Reise-Firma meines Mannes das alles übersteht, ob wir gesund bleiben –  ob, ob, ob.

Ich nehme an, Sie könnten da auch noch ein paar „Obs“ anfügen. Nein, tatsächlich, für eine beschauliche Andacht habe ich im Moment keinen Sinn. Es ist die Sorge, die sich breit macht und mir oft die Kraft raubt für den Alltag.

„Sorgt nicht um euer Leben…“ heißt es in der Bergpredigt Jesu (Matthäus 6,25-34). „Denn wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt?“ Stimmt! Das ist wirklich ein starker Satz. Und ich weiß ja längst, dass Sorgen nichts bringen. Im Gegenteil, sie lähmen, sie nehmen nötige Gestaltungskraft weg, sie fressen die Hoffnung auf, sie machen Panik. Sie sollten keine Chance bekommen.

Und doch sind sie da und verschwinden auch nicht so einfach. Also wohin mit den Sorgen, die ich nicht verhindern kann? Im ersten Petrusbrief heißt es: „Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.“ Das gefällt mir auch gut. Meine Sorgen abwerfen. Denn so kann ich erstens selbst aktiv werden, und zweitens ist da ja offensichtlich auch einer, der meine Sorgen auffangen kann, sie im Gegensatz zu mir auch ertragen und aushalten kann – und dann auch noch anbietet, für mich zu sorgen.

Ich fand neulich einen weisen Spruch zu diesem Thema. Ob er aus China oder von Martin Luther stammt, konnte ich nicht mehr herausfinden, aber das ist jetzt auch nicht so wichtig: 

„Dass die Vögel der Sorge und des Kummers über Deinem Haupt fliegen, kannst Du nicht ändern. Aber dass sie Nester in Deinem Haar bauen, das kannst Du verhindern.“

Da bin ich wahrscheinlich gut mit beschäftigt in diesem Herbst und Winter. Die Sorgenvögel am Nesterbauen hindern. Sie vielleicht auch. Und hoffentlich, hoffentlich kommen dabei auch ein paar schöne sorglose Herbst- und Wintertage für uns alle heraus.

Andacht in Corona-Zeiten – geht doch!

Ihre

Gabriele Bach

Pfarrerin der Kirchengemeinde Ründeroth und Krankenhausseelsorgerin am Klinikum Oberberg

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Andacht: Alle Eure Sorge werft auf ihn

Die Andacht zum Wochenspruch kommt von Pfarrer Uwe Selbach aus Gummersbach

Der Wochenspruch für die kommende Woche ist auf den ersten Blick wunderschön und tröstend:

„Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch!“ (1. Petrus 5,7)

Auf den zweiten Blick kommen mir Zweifel: im Blick auf Corona, auf Amerika, auf Naturkatastrophen weltweit, auf Konflikte und Krisenherde nah und fern – da habe ich das Gefühl: Es gibt zu viele Sorgen und mir fehlt die Unbekümmertheit der Kindheit und ich weiß doch auch um meine Verantwortung! Was will dieser Bibelvers mir sagen? Und ich merke, ich habe mindestens zwei Schwierigkeiten. Wie macht man das: Sorgen auf Gott „werfen“? – Und: Sind sie dann etwa weg?

Ich schaue in die Bibel und sehe: Dieser schöne Vers hat noch eine Art Vorgeschichte. Nämlich vor diesem einladenden Wochenspruch steht noch eine Art „Mahnung“, vielleicht eine Art „Gebrauchsanweisung“ für diesen Spruch. (Lesen Sie immer die Gebrauchsanweisung, bevor sie ein neues Gerät benutzen? Ich oft nicht, weil ich denke, es wäre doch eigentlich klar…)

Es gibt natürlich auch Sprüche ohne Vorgeschichte und ohne Gebrauchsanweisung. Zum Beispiel: „Es ist ein Spruch von alters her, wer Sorgen hat, hat auch Likör.“ – Das Problem daraus ist bekannt: Diese weinselige Sorglosigkeit hebt keine Sorge auf, sondern führt eher zu neuen Sorgen.

Vor unserem tröstlichen Wochenspruch steht: „..Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit.“ (1. Petrus 5, 5+6)

Das klingt jetzt gar nicht mehr so einladend! „Sich demütigen..“ – soll ich ins Kloster gehen? Auf getrockneten Erbsen knien? Immer den unteren Weg gehen? Mittelalterliche Rituale aufleben lassen?

Vielleicht gibt es aber noch einen anderen Weg, „Demut“ sinnvoll zu begreifen: Indem ich meine eigene Person der Größe Gottes gegenüber stelle, auf „dass uns werde klein das Kleine und das Große groß erscheine“ (aus einem Gedicht von Marie Schmalenbach). – Wenn wir Oberberger über die A 4 nach Köln fahren, dann sehen wir irgendwann in der Ferne den Kölner Dom: klitzeklein. Wenn wir dann einen Parkplatz im Zentrum gefunden haben und vor dem Dom stehen – dann sind wir die, die klitzeklein sind.

Was für ein Größenunterschied

So ähnlich könnte es uns auch mit Gott gehen: Aus der Ferne, aus großer Distanz, da erscheint er uns klein und ohnmächtig, vielleicht völlig im Dunst und unscheinbar. Wir sind auf „Augenhöhe“ mit ihm und können ihn sogar ignorieren. Dann bleiben wir mit unseren Sorgen auch nur bei uns und unseresgleichen. Wenn wir uns ihm aber nähern, ganz dicht an ihn herantreten, dann ahnen wir immer deutlicher, was für ein Größenunterschied da besteht. Ich glaube: Das ist Demut! Manche empfinden das im Urlaub in den Bergen, wenn sie vor gewaltigen Felsmassiven stehen – sie werden „demütig“!

Und wenn ich den Dom dann betrete, merke ich, dass dies ein guter Ort sein kann, wo ich mit meinen Sorgen und meinem Leben gut aufgehoben bin! Und das nicht nur im Kölner Dom, sondern in jedem Gotteshaus! Und hier höre ich die Einladung: Wirf Deine Sorgen auf mich!

Sind sie dann weg? – Das weiß ich nicht immer. Aber ich weiß: Ich bin mit meinem ganzen Leben und allen Sorgen bei einem geborgen, der größer ist als alles!

Samuel hat Probleme

In „Voller Witz und Weisheit“ (Seite 57) erzählt Axel Kühner eine wunderschöne Geschichte:

„Samuel hat Probleme. Die Geschäfte laufen nicht gut. Finanzielle Sorgen drücken hart. Er muss sich bei seinem Nachbarn Geld leihen. So wälzt er sich nachts ruhelos im Bett. Seine Frau Ethel wird wach und fragt. „Ich mache mir große Sorgen“, seufzt Samuel, „ich schulde unserm Nachbarn Rosenberg 500 Dollar und muss sie ihm morgen zurückgeben. Aber ich habe keine 500 Dollar. Ich bin pleite!“

„Das ist alles?“, meint Ethel, öffnet das Fenster und schreit zum Nachbarhaus hinüber: „He, Rosenberg, hörst du mich? Mein Mann Samuel kann dir das Geld morgen nicht geben!“ Sie schließt das Fenster, geht wieder ins Bett und meint zu ihrem Mann: „So, jetzt kannst du ruhig schlafen. Jetzt hat Rosenberg die Sorgen.“

Eine sorglose Woche wünscht Ihnen von Herzen,

Ihr Pfarrer Uwe Selbach

Literaturtipp: Axel Kühner: Voller Witz und Weisheit. Jüdischer Humor und biblische Anstöße, Neukirchener Verlagsgesellschaft

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Andacht: Mein Schatz

Die Andacht zum 13. Sonntag nach Trinitatis kommt von Michael Braun, Superintendent des Kirchenkreises An der Agger, aus Wiehl

Bei vielen Besuchen fallen mir sofort die Schätze eines Hauses auf. Damit meine ich weniger die Schmuckschatullen, Tresore, Bargeld oder anderen Wertgegenstände. Ich meine die Dinge, die wirklich wichtig sind, weil sie für die Leidenschaften, Hobbies und Interessen der Besuchten stehen. Es geht um die Dinge,  für die das Herz schlägt und die deswegen die wahren Schätze sind. Das kann schon beim Ankommen der wunderbar gepflegte Garten oder das frisch geputzte Motorrad in der Einfahrt sein; da sind die Pokale im Schrank, die Musik- oder Heimkinoanlage, die Bibliothek, die Briefmarkenalben, Urlaubs- und Familienfotos, der Grill auf dem Balkon oder die perfekt ausgestattete Werkstatt.

Und wenn man Menschen dann auf ihre Hobbies und Interessen anspricht, dann kann man sie dadurch viel besser und intensiver kennenlernen als nur beim alltäglichen Smalltalk.

In manchen Wohnungen hat ein solcher Schatz auch die Form eines Kreuzes über der Tür, der offenen Bibel im Regal oder der Losungen in der Küche. Hier ist der Glaube besonders wichtig und nimmt einen breiten Raum im Leben ein. Denn auch wenn der Glaube sicherlich kein einfaches Hobby ist, so ist es wie mit allen Dingen im Leben: Auch der Glaube braucht Begeisterung, Zeit, Engagement und Beschäftigung, wenn man wirklich herausfinden möchte, was es mit der Sache mit Gott auf sich hat.

Ganz und gar im Mittelpunkt

Für Jesus ist das so selbstverständlich, dass er den Glauben direkt zum wichtigsten Schatz im Leben erklärt: „Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft den Acker“ (Matthäus 13, 44).

Wer Gott gefunden hat und glaubt, für den steht der Glaube ganz und gar im Mittelpunkt seines Lebens. Nichts ist wertvoller als dieser Schatz, als die Nähe und Liebe Gottes.

Ihr Michael Braun

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Die Andacht zum Wochenspruch schreibt Prädikant Klaus Dripke, ehrenamtliches Mitglied des Kreissynodalvorstands. 

„Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen“ Jesaja 42,3 (Wochenspruch zum 12. Sonntag nach Trinitatis)

Friedrich Nietzsche schreibt in seinem Buch „Also sprach Zarathustra“ (Zweiter Teil, Von den Priestern): „Bessere Lieder müssten sie mir singen, dass ich an ihren Erlöser glauben lerne: erlöster müssten mir seine Jünger aussehen!“

Lässt sich diese ätzende Spottkritik so einfach von der Hand weisen? Wie sehen denn die Gesichter vieler Gottesdienstbesucher, vor allem in unseren Landeskirchen, aus? Hat sich hier nicht die Erfahrung von jahrelangem Schmerz, von bitterem Leid und von zerbrochenen Hoffnungen auch in die Gesichter eingemeißelt? Ist da nicht schon manches „Rohr zerbrochen“ und so mancher „glimmender Docht ausgelöscht“ worden?

Ist das nicht ein greller Kontrast zu den Gesichtern junger Leute, die ihre Feste feiern, ihre Partys genießen, die sich für unzerbrechlich halten und wirken, als ob sie als Kerzen an beiden Enden brennen würden?

Wer genügend Lebenserfahrung hat, weiß, dass auch diese Feierlaune nicht von Dauer sein wird. Niemandem wird die Erfahrung von geplatzten Träumen, von gescheiterten Beziehungen und von krassen Misserfolgen erspart bleiben, ganz zu schweigen von möglichen Unfällen und schweren gesundheitlichen Problemen. Scheitern ist eine Grunderfahrung unserer Existenz, der niemand aus dem Weg gehen kann.

Neuer Lebensmut nach tiefer emotionaler Krise

So viel kann in unserem Leben kaputt gehen, und viel zu viele Menschen betrachten dann das Leben nur noch als wert- und sinnlos, als etwas, dass man nur noch als Müll entsorgen kann. Wer sich zum Beispiel als junger, sportlicher Mensch das Rückgrat bricht, für den bricht tatsächlich eine ganze Welt zusammen. Die zuvor hell lodernde Flamme des Lebens erscheint mit einem Mal wie ausgepustet. Eine tiefe emotionale Krise ist zumeist unvermeidlich.

Aber häufiger als man glauben will, wächst bei vielen Betroffenen ein neuer Lebensmut, ein Wille für eine neue Zukunft, und nicht wenige können Jahre später glaubwürdig davon erzählen, dass sie seit ihrem Unglück ein anderer Mensch geworden sind: ernsthafter, einfühlsamer, existenziell tiefer empfindender als zuvor. Etwas hat sich ihnen neu aufgerichtet, was endgültig zerbrochen schien, und eine restliche Glut ist in ihnen zu neuem Leben erwacht.

Auch wenn es uns schwerfällt, in Zeiten schwerer Schicksalsschläge an die Fürsorge eines liebenden Gottes zu glauben, ist es doch empfehlenswert, unser Herz und Gemüt nicht in Härte und Bitterkeit zu verschließen.

Jesus wartet darauf, dass wir uns entscheiden

Jesus, die Person gewordene Liebe Gottes, kennt das Zerbrechen jeder Hoffnung nur allzu gut. Er wartet mit großer Geduld darauf, dass wir in unserer Verzweiflung nicht den dunklen Weg des bitteren Hasses wählen. Er wartet darauf, dass wir uns für die in uns drängende Sehnsucht entscheiden, die nach Erlösung schreit – damit er uns wirksam und nachhaltig mit seiner tröstenden Kraft antworten kann.

Vielleicht können wir dann eines Tages sogar gelassen dem verächtlichen Spott eines Nietzsche entgegentreten, weil wir dann nicht nur wissen, sondern lebendig erfahren haben, wie Erlösung und Frieden aus der Liebe Gottes heraus das Leben in einer völlig neuen Weise erfüllt.

Ihr Klaus Dripke, Nümbrecht

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Die Andacht wird am Samstag, 22. August 2020, online gestellt. Wir freuen uns, wenn Sie den Link verwenden. Bitte verweisen Sie auf den Ev. Kirchenkreis An der Agger.

Andacht: Der Maestro und ich

Die Andacht zum elften Sonntag nach Trinitatis schreibt Michael Striss, Pfarrer der Kirchengemeinde Lieberhausen

/mnt/web113/d1/88/51698988/htdocs/wp content/uploads/2020/08/200824 MIchael Striss Ennio Morricone

Montagvormittag, 6. Juli 2020: Eine 76-jährige stets hellwache Freundin aus meinem Hauskreis ruft mich an: „Michael, hast du schon gehört? Morricone ist gestorben.“ Die Anruferin weiß aus einem meiner Bücher, was mir der Verstorbene bedeutet. Seit ich 13 war, begleitet mich der Komponist Ennio Morricone. Kaum ein Mensch hat mich jemals emotional so tief berührt, erschüttert, zum Weinen gebracht wie er mit seinen weit über 500 Filmmusiken.

Morricone sagte: „Für den Film Musik zu schreiben, erfordert Demut. Man muss sich den Gesetzen des Films unterordnen.“ Der Mann, dessen Musik seit über 60 Jahren geliebt, zitiert, adaptiert und kopiert wird, der als „il maestro“ unzählige Künstler inspirierte, mehr als 70 Millionen Tonträger verkaufte, eine schier unglaubliche Anzahl von Auszeichnungen erhielt, der für die UNO und den Papst konzertierte, trat als Person stets hinter seinem Werk zurück.

Nach seinem Tod bekundeten Staatsmänner, Künstler und Prominente aus aller Welt ihre Betroffenheit, Papst Franziskus telefonierte mit seiner Witwe. Ennio Morricone selbst hatte in einem Abschiedsbrief seine Familie um eine stille Beisetzung im engsten Kreis gebeten, da er „niemanden stören“ wolle. „Dies entspricht der Demut, die Morricone während seines Lebens stets gekennzeichnet hat”, erklärte ein Freund der Familie.

Was machen wir mit unserem Potential?

Der neue Wochenspruch lautet: „Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade“ (1. Petrus. 5,5). Der katholische Christ Morricone mag das Wort gekannt haben. Auf nichts als seine Musik und seine Familie fokussiert, erwies sich Morricone ein Menschenalter lang als begnadet und brachte reiche Frucht – während viele „Sternchen“, denen es um Prominenz und Ruhm geht, aufsteigen und schnell verglühen.

Nicht nur Ausnahmekünstler, nein, jeder von uns ist von seinem Schöpfer geliebt, begabt, begnadet. Jeder hat Potential erhalten – Stärken, Fähigkeiten, Möglichkeiten zur Entwicklung. Was machen wir damit? Sind wir dankbar? Wenn uns etwas gelingt – schreiben wir es uns allein zu, klopfen uns selbst auf die Schulter?

Kann es sein, dass manches Tun so verkrampft wirkt, weil wir denken, alles käme nur auf uns an? Ob das nicht unsere Beziehungen zu Gott und den Menschen belasten kann?

Demut mag ein Schlüssel sein. Mancher hält sie für nicht mehr zeitgemäß, missdeutet Demut als eine heuchlerische, gar kriecherische Gesinnung. Das ist sie nicht: „Demut“ kommt von „Dien-Mut“. Es braucht Mut, Selbstbewusstsein und Haltung, um sich nicht selbst ins Rampenlicht zu rücken, sondern sich vom Applaus der Menge unabhängig zu machen und stattdessen den Wert und das Wohl anderer in den Blick zu nehmen. Damit ehren wir Gott. Jesus Christus, der eigentliche „maestro“, kann uns darin Vorbild sein, an dem wir uns orientieren.

Und die weitere Perspektive Morricones? Der päpstliche Kulturbeauftragte Kardinal Ravasi mutmaßt, vielleicht beauftrage Gott ihn „mit einer Partitur, auszuführen von den Engelschören“. Eine menschliche Vorstellung, zugegeben. Aber sie leuchtet mir durchaus ein. Warum sollte einer nicht dort vollenden können, womit er schon hier begonnen hatte: himmlische Klänge, Musik für die Ewigkeit zu erschaffen?

Pfarrer Michael Striss, Kirchengemeinde Lieberhausen

ANHANG

Michael Striss.jpeg Bildzeile: Wiener Stadthalle 2007: Michael Striss freut sich auf sein erstes Morricone-Konzert. Auf dem Programmheft steht: Ennio Morricone dirigiert Morricone. Der Oscar-Preisträger und größte Filmkomponist der Gegenwart.

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Andacht: Die Frage nach dem höchsten Gebot

Die Andacht zum Israelsonntag schreibt Pfarrer Hans-Georg Pflümer, Religionslehrer am Wiehler Bonhoeffer-Gymnasium.

Und es trat zu Jesus einer der Schriftgelehrten, der ihnen zugehört hatte, wie sie miteinander stritten. Als er sah, dass er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches ist das höchste Gebot von allen?

Jesus antwortete: Das höchste Gebot ist das: »Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein, und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und mit all deiner Kraft« (5. Mose 6,4-5). Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3. Mose 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer als dieses.

Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Ja, Meister, du hast recht geredet! Er ist einer, und ist kein anderer außer ihm; und ihn lieben von ganzem Herzen, von ganzem Gemüt und mit aller Kraft, und seinen Nächsten lieben wie sich selbst, das ist mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer. Da Jesus sah, dass er verständig antwortete, sprach er zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und niemand wagte mehr, ihn zu fragen (Markus 12,28-33).

Eine meiner Lieblingserzählungen in der Bibel

Diese Geschichte von Jesus und einem namenlos gebliebenen Schriftgelehrten gehört zu meinen Lieblingserzählungen der Bibel. Und ich will Ihnen auch erzählen, warum. Hier sprechen und diskutieren zwei Menschen völlig ohne Aggression und Rechthaberei über die wirklich wichtigen Dinge im Leben.

Wir lesen diese Geschichte schnell als eine Diskussion zwischen einer christlichen Seite und einer jüdischen Seite. Ursprünglich war es aber ein Gespräch zwischen zwei Juden. Und Jesus antwortet ja auch als ein frommer Jude, der mit beiden Beinen auf der jüdischen Thora steht. Das wichtigste ist „Gott ist EINER und den soll man lieben“ und genauso wichtig ist „Man soll den Nächsten lieben, wie sich selbst.“

Liebe ist das Zentrum der Religion – oder sie sollte es sein. Und Liebe ist das Zentrum unseres Lebens – oder sie sollte es sein. Wie weit wir Menschen davon entfernt sind, sehen wir tagtäglich in Zeitung und Nachrichten. Und gerade deshalb ist es so wichtig, „Liebe“ in den Mittelpunkt zu stellen.

Am Sonntag ist Israelsonntag. An dem Tag erinnert die Kirche an die Verbundenheit zu Israel. Der katholische Theologe Hans Küng sagte einmal: „Es kann keinen Weltfrieden geben ohne den Religionsfrieden. Und es kann keinen Religionsfrieden geben ohne den Dialog der Religionen.“ Die Rückbesinnung der Kirche auf ihre jüdischen Wurzeln ist so etwas. Und die Einsicht, dass der Islam aus Judentum und Christentum hervorgegangen ist, ebenso. Nicht die Rituale sollten uns trennen, sondern die Liebe zum Frieden verbinden.

Ihr und Euer Pfarrer Hans-Georg Pflümer

PS. Und allen Schülerinnen und Schülern, die in dieser Woche wieder mit der Schule begonnen haben, wünsche ich viele gute Begegnungen mit Muslimen in den Moscheen und mit Juden in den Synagogen.

ANHANG

Siebenarmiger Leuchter. Bildzeile: Ein siebenarmiger Leuchter (Menora) erhellte die Tempel in Jerusalem. Dort stellte er für Juden die Anwesenheit Gottes dar, denn Gott ist für Juden das Licht. (Foto: Helene Souza, pixelio)

Schma Jsrael. Bildzeile: Die Plakette zeigt das Sch’ma Jisrael oder Schema Jisrael, es ist ein jüdisches Glaubensbekenntnis: „Höre Israel!“ (Foto: Hanspeter Obrist, www.obrist-impulse.net)

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Andacht: Mit Jesus Christus mutig voran

09.08.2020 | Andacht

Zum Wochenspruch „Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.“ (Lukas 12,48b)

Stellen Sie sich vor, eine Großmutti hat viele Jahre gespart, um ihrem Enkel zur bestandenen Führerscheinprüfung ein neues Auto zu schenken. Weil sie weiß, dass der Papa des Enkels ein Solardach hat, und es wichtig ist, die Umwelt und den Geldbeutel zu schonen, schenkt sie dem Enkel gleich ein Elektroauto. Der Enkel hingegen weiß das kostbare Geschenk der Oma gar nicht zu schätzen. Nach einem artigen Danke und einer pflichtgemäßen Umarmung lässt er das Auto immer mehr verkommen. Er fährt mit quietschenden Reifen, schont es nicht und lässt es verdrecken und vermüllen. Die Dosen und Plastikflaschen fliegen schon seit Wochen im Auto umher.

Wie wird es wohl der Oma ergehen, wenn sie zusehen muss, wie ihr kostbares und glänzendes Geschenk so verkommt? Sie wird sehr traurig sein! Sie hätte gar nicht erwartet, dass er das Auto ständig poliert oder sie herumkutschiert. Sie hätte nur erwartet, dass er sich freut, es nutzt und pflegt.

So geht es Gott auch mit uns, sagt Jesus im Gleichnis von den anvertrauten „Zentnern“ oder „Pfunden“ oder „Talenten“ (Matth. 25,14-30). Er hat jeder und jedem Gaben, Fähigkeiten, Talente geschenkt. Nicht nach dem Gießkannenprinzip, sondern ganz individuell, für jeden besonders. Wenn wir diese geschenkten Gaben verkommen lassen, ist Gott maßlos traurig wie die Oma in der Geschichte. Er möchte nicht, dass wir unsere Berufung und unsere Fähigkeiten verkümmern lassen. Im Gleichnis verbuddelt der eine sein Talent, seinen Zentner Silber, in der Erde, aus Angst, nicht gut genug zu sein. Aber was ist das für eine Einstellung? Lieber nichts wagen, lieber nichts ausprobieren, lieber nicht üben und fleißig sein, aus Angst, es könnte am Ende schiefgehen? Gott sagt dazu: „Was soll das?“ Mit mir kannst du „über Mauern springen“ (Psalm 18,30). Ich habe Dich nicht berufen, „Salz der Erde und Licht der Welt zu sein“ (Mt. 5,13+14), damit Du Dich in Dir selbst mutlos verkriechst. Es gibt so viel zu tun. Packen wir´s an. Nicht allein, sondern gemeinsam. Nicht kleingläubig, sondern mit dem Potential, das ich, Dein Gott, Dir gegeben habe. Wie heißt es immer im CVJM? „Mit Jesus Christus mutig voran!“

Lied: EG/RWL 677

1. Die Erde ist des Herrn. Geliehen ist der Stern, auf dem wir leben. Drum sei zum Dienst bereit, gestundet ist die Zeit, die uns gegeben.
2. Gebrauche deine Kraft. Denn wer was Neues schafft, der lässt uns hoffen. Vertraue auf den Geist, der in die Zukunft weist. Gott hält sie offen.
3. Geh auf den andern zu. Zum Ich gehört ein Du, um wir zu sagen. Leg deine Rüstung ab. Weil Gott uns Frieden gab, kannst du ihn wagen.
4. Verlier nicht die Geduld. Inmitten aller Schuld ist Gott am Werke. Denn der in Jesus Christ ein Mensch geworden ist, bleibt unsre Stärke.

Text: Jochen Rieß 1985 Melodie: Matthias Nagel 1985

Ihr Markus Aust, Pfarrer in Gummersbach

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300.000-Euro-Spendenmarke geknackt

Foto: Karl-Willi Krämer – von links: Lions-Club-Organisator und Geschäftsmann Heinz Kreiensiek, Pfarrer Uwe Selbach, Künstler und Präsident des Lions-Club-Gummersbach David Uessem, Dr. Dieter Borchers (Lions Hilfswerk), Superintendent Michael Braun, Ev. Kirchenkreis An der Agger, und Pfarrer Markus Aust.

Wer hätte das gedacht? Als wir mit der Kirchturmsanierung begannen, waren einige skeptisch, ob wir überhaupt 100.000.-€ an Spenden zusammen bekämen. Nun haben wir – dank Ihrer großartigen Unterstützung – die 300.000-Euro-Spendenmarke geknackt. Unser neuer Superintendent, Michael Braun, hat es treffend auf den Punkt gebracht: Die große Spendenbereitschaft zeigt die „hohe Verbundenheit der Menschen mit ihrer Kirche, nicht nur in Gummersbach“.

Neben den vielen Einzelspenden, die uns gerade in der Vorweihnachtszeit zuflossen, brachte eine großartige Aktion des Lions- Clubs-Gummersbach unserem Spendenkonto ein Plus von 20.000.-€.

Lions-Club-Organisator Heinz Kreiensiek hatte die Idee zu einem außergewöhnlichen Konzert eineinhalb Jahre vor der eigentlichen Durchführung am 10.November vergangenen Jahres. Da die Glocken der Kirche aus Sicherheitsgründen nicht mehr läuten konnten, sei ihm ein Konzert des renommierten Handglockenchors Wiedensahl doch sehr passend vorgekommen. „Da die Glocken im Dom zurzeit nicht mehr läuten, klingelte es bei mir“, so der Initiator, „und etwas Passenderes als Handglocken muss man erst einmal finden.“ Die Idee fand bei den Lions und der Kirchengemeinde viel Anklang, gemeinsam mit Pfarrer Uwe Selbach, unserer Kantorin Annette Giebeler und dem Chorleiter des Handglockenchores, Thomas Eickhoff, wurde ein Konzertprogramm geschaffen, dessen Höhepunkt ein gemeinsames Lied vom Handglockenensemble und dem Gummersbacher Gospelchor war. Der Andrang im November war so groß, dass die Veranstaltung auch ins Gemeindehaus übertragen wurde. Insgesamt verfolgten rund 700 Menschen die Aufführung, die Kreiensiek jetzt noch „bombastisch“ nennt. Die an den Ausgängen abgegebenen- und die per Überweisungsträger getätigten Spenden erbrachten 10.200.-€. Diesen Betrag stockte der Lions Club Gummersbach auf 20.000.-€ auf. Am 17. Februar durften wir die Spende in Empfang nehmen.

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Lions-Club Gummersbach, bei Heinz Kreiensiek, dem Organisator und allen Beteiligten. Natürlich danken wir auch Ihnen, die Sie für die Turmsanierung einen kleinen oder großen Betrag gespendet haben. Ist unser Turm saniert, so sollte er durch seine neue Armierung und die vielen ausgetauschten Steine die nächsten 1000 Jahre sicher stehen, so können wir es mit einem Schmunzeln behaupten. Nach der Außensanierung des Mauerwerks, des Neuverputzes und des Anstriches wird die Innensanierung des Turmhelms und des Glockenstuhles anstehen. Welche Kosten noch neben den für die Außensanierung bis jetzt schon errechneten 1,5 Mio. Euro  für die  anstehende Innensanierung auf uns zukommen, steht noch nicht fest. Ich schließe dankend meinen kurzen Bericht mit dem CVJM- Wahlspruch: „Mit Jesus Christus mutig voran!“

Es grüßt Sie herzlich,

Ihr Pfr. Aust

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Wer soll das bezahlen?

Kirchturmsanierungskosten wachsen von 900.000 Euro auf geschätzte 1,5 Mio.

Am 16. und 18. April d.J. gab es Turmbegehungen mit Architekt Peter Wirsing, dem Statiker Reiner Lemke, Mitgliedern des Bauausschusses, unserem Heimatforscher Uwe Brustmeier und den Fachleuten vom Denkmalschutz.  Nachdem der Zementputz größtenteils abgeschlagen war, konnte sich die Gruppe ein Bild von dem Zustand der Steine des Mauerwerks machen. Das Ergebnis war katastrophal. Dr. Klaus-Ludwig Thiel vom Amt für Denkmalpflege im Rheinland erklärte, er habe in seiner 30-jährigen Berufsgeschichte noch kein Mauerwerk gesehen, in dem die Steine so zerstört gewesen waren. Woher diese schlechte Beschaffenheit der Steine herrührt, ist unklar. Hatte man in den 60ger Jahren mit einem Zementputz (Hartputz) einfach darüber geputzt oder hat der Zementputz, der keine Feuchtigkeit von innen nach außen lässt, dafür gesorgt, dass die darunter liegenden Grauwacke- Steine bei Frost zerplatzten?

In jedem Fall sorgt der schlechte Zustand des Außenmauerwerkes für explosionsartige Kostensteigerung. Denn nicht nur rund 70 % der Steine des Außenmauerwerkes müssen gegen neue ausgetauscht werden, sondern eine kostspielige Verankerung und statische Ertüchtigung muss eingebaut werden. Das bedeutet, dass nicht nur Ringanker eingezogen werden müssen, sondern etwas alle 50 cm zusätzliche Edelstahlsicherungsanker, die dem Bauwerk nachhaltige Stabilität für die nächsten Jahrhunderte geben. Zusätzlich wird durch diese hohlen Sicherungsanker Mörtel in das Innere des Mauerwerkes gespritzt. In Zahlen ausgedrückt, bedeutet das, das wir über die bisher geplanten Kosten von rund 900.000.- Euro noch einmal rund 320.000.- Euro drauflegen müssen. In diesen Kosten sind noch nicht die Innensanierungen am Glockenstuhl und am Holztragewerk der Turmspitze  eingerechnet. Diese Kosten werden noch ermittelt und werden sich schätzungsweise auf 150.000-200.000.- Euro belaufen, sodass wir ausschließlich für den Turm auf eine Bausumme von knapp 1.5 Mio. Euro kommen werden. Im Zuge der Turmsanierung soll noch eine Außentoilette in die Hangseite gebaut werden und ein barrierefreier Zugang zum Seitenportal.

Danach werden unsere finanziellen Mittel mehr als erschöpft sein. Vermutlich wird es in den nächsten zehn bis zwanzig Jahre keine weiteren grundlegenden und umfassenden Sanierungsmaßnahmen am Lang- und Querschiff geben, es sei denn, ein finanzielles Wunder tritt ein.

Am 3. Mai riefen wir die Gummersbacher öffentlich zu einer Bürgerversammlung zusammen, weil die Kirchengemeinde die Kosten für die Sanierung alleine nicht stemmen kann. (Die Presse berichtete) Abgesehen von der Unterstützung durch die Sparkassenstiftung in Höhe von maximal 50.000.- Euro, gestaffelt auf einen 20%igen Aufschlag auf jede Spende, fehlen uns noch jede Menge Groß-Unterstützer. 

Eine ganz wichtige Entscheidung im Blick auf das Erscheinungsbild des Kirchturms traf das Presbyterium am 6. Mai. Schon bei der Bürgerversammlung wurde darüber gesprochen, ob der Kirchturm steinsichtig werden sollte oder mit einer dünnen weiße Kalkschlämme  oder mit einem wasserdurchlässigen Kalkputz versehen werden sollte. Viele Argumente wurden ausgetauscht und abgewogen. Das Denkmalamt hatte alle drei Möglichkeiten genehmigt. Das Presbyterium entschied sich für den Verputz mit weißem Anstrich, so wie es die Gummersbacher seit 50 Jahren gewohnt sind.

Zuletzt noch ein Blick auf das Spendenbarometer. Wie üblich ist in den ersten Monaten eines Jahres der Spendenfluss mäßiger.  Im letzten Bericht konnte ich einen sensationellen Sprung von 45. 000.- Euro vermelden. Dennoch sind beeindruckende weitere 9.810.- Euro hinzugekommen, so dass wir jetzt einen aktuellen Spendenstand von 140.055.- Euro haben. Ganz herzlichen Dank im Namen des Presbyteriums an alle treuen Unterstützer.

Es grüßt Sie herzlich,

Ihr

Markus Aust, Pfr., Vorsitzender des Presbyteriums

Foto: Markus Aust
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Kosten für die Sanierung Kirche sind ermittelt – 2,5 Mio- Bauabschnitte-Spenden

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Architekt Peter Wirsing, Gummersbach, teilte am 19. Januar dem einberufenen Gremium der Kirchengemeinde, bestehend aus Vertretern der Denkmalschutzbehörde, des Kirchenkreises und der Komune, dem Baukirchmeister, Frank Vogt, sowie Mitgliedern des Presbyteriums die ermittelten Sanierungskosten für unseren „Oberbergischen Dom“ mit. Zwei Tage lang hatte der Architekt die Kirche akribisch ins Visier genommen, in einem Korb hängend, an einem Ley-Kran, war er Meter für Meter die Kirchenmauern abgefahren und hatte sie mit dem Hammer abgeklopft. Das Ergebnis seiner Untersuchungen sind im Blick auf die Kosten ein Schock: 2,5 Mio. Euro, wenn wir das Dach in einem erneuern; 2,1, Mio ohne Dach. Der Putz muss von der Kirche runter, da er sich an vielen Stellen von der darunterliegenden Steinfassade gelöst hat. Es müssen Reperaturabeiten am Mauerwerk aufgrund von Rissen durchgeführt werden. Viele weitere Kleinarbeiten an Fenstersimsen, Dachrinnen, Abläufen, sowie an Dach müssen erledigt werden. Es stellt sich desweieteren die Frage, ob die Kirche in Zukunft wieder verputzt werden soll oder steinsichtig bleibt. Für letzteres gibt es viele Argumente, aber leider keine Verringerung der Kosten, da die Fugen dann alle überarbeitet werden müssen.

Wie geht die Kirchengemeinde nun damit um? Fest steht, aus Eigenmitteln ist solch ein Mammutprojekt nicht zu finanzieren. Durch den Verkauf an Immobilen kann die Kirchengemeinde maximal 400.000-500.000 Euro bereitstellen. Von der Denkmalschutzbehörde seien nur geringe Beträge zu erwarten, da die Fördertöpfe vom Land nicht mehr gefüllt werden. Die Bundesförderung sei für dieses Jahr ausgesetzt. Ebenfalls könne die Kommune nichts beisteuern, hieß es in der Sitzung, da es hierfür keine Mittel gibt. Der Kirchenkreis wird sicherlich etwas dazu tun, aber auch keinen Riesenbetrag.

Also kann dieses Projekt nur langfristig – vorgeschlagen sind drei Bauabschnitte (Turm, Längsschiff, Querschiff) – erfolgen. Aber allein der erste Bauabschnitt -Turm- ist schon mit rund 800.000 Euro veranschlagt.

Deshalb die Bitte: Spenden Sie für den Erhalt unserer mittelalterlichen Kirche – das älteste Gebäude der Stadt – ein historisches Juwel.

IBAN DE53 3845 0000 0000 1925 42

BIC WELADED1GMB

Ev. Kirchengemeinde Gummersbach

bei der Sparkasse Gummersbach

 

oder treten Sie unserem Unterstützerkreis mit kleinen monatlichen Beträgen bei.

 

Selbstverständlich erhalten Sie eine Spendenquittung